Dieses Motto leitet uns! Die naturkundlichen Arbeitsgemeinschaften des Sibylla-Merian-Gymnasiums Meinersen "(Avi-)Faunistik" und "Naturgucken macht Spaß" sollen dazu beitragen eine solide Kenntnis von einheimischen Tierarten zu erlangen und einen verantwortungs- und respektvollen Umgang mit der Natur zu erlernen. Langfristig ermöglicht die Kenntnis verschiedener Arten gezielte Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um wieder mehr Tiere an unsere Schule, das Sibylla-Merian Gymnasium in Meinersen, zu locken.
Praktisch bedeutet dies viele Exkursionen in die Natur, wo wir lernen Tiere zu beobachten und zu bestimmen. Wir werden unsere Beobachtungsdaten regelmäßig hier und auf der Plattform naturgucker.de veröffentlichen, so dass sie für jedermann zugänglich sind. All dies wird dazu beitragen mehr über uns und unsere Umwelt zu erfahren und letztlich einen Lebensraum Schule zu schaffen.
Wir haben ein "Wurmpaket" geschnürt
Wolf und Seeotter, Regenwurm und Finnwal, Königsseegurke und Elefant standen im Fokus des Zoo-Artenschutzpreises ZAP! 2024. Über 1.000 Schülerinnen und Schüler haben sich monatelang intensiv mit diesen „Keystone Species“, den Schlüsselarten, beschäftigt und mit kreativen Projekten zu ihrem Schutz beigetragen. Unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministeriums wurden die besten Schulprojekte prämiert. Zu den Gewinnern gehörte auch das Sibylla-Merian-Gymnasium Meinersen, dessen 20-köpfige Delegation an der Preisverleihung in Hannover teilnahm. „Durch ihr beeindruckendes Engagement sind alle jungen Teilnehmenden zum Schlüssel für den Artenschutz geworden!“, lobte Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff.
„Schlüsselarten übernehmen zentrale und unersetzliche Funktionen beim Erhalt der Ökosysteme und deren Artenvielfalt“, erklärt Florian Preusse, Biologielehrer am Sibylla-Merian-Gymnasium, die Aufgabenstellung. Die Schülerinnen und Schüler seiner schulischen AG sollten diese Arten identifizieren, ihre Rolle im Ökosystem kennenlernen und ihren Schutz aktiv mitgestalten.
Die engagierten Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5-10 des Gymnasiums, unterstützt von vier Kindern der Grundschule Leiferde, wählten den Regenwurm. Seine Bedeutung als Schlüsselart für das
Ökosystem Boden ist enorm. Um dies zu verdeutlichen, schnürten die Schülerinnen und Schüler ein umfangreiches "Wurmpaket" mit vielen Ideen, um Regenwürmer kennenzulernen, zu erleben und zu
schützen. Mit einer „Wurmfarm“ beobachteten sie die Grabetätigkeiten der Regenwürmer und erforschten mit einem Beobachtungskomposter die Fähigkeit von Rotwürmern, Küchenabfälle zu kompostieren.
Diese und weitere Projektbausteine präsentierten die Kinder auch beim Storchenfest des NABU-Artenschutzzentrums.
Der Wettbewerbsbeitrag überzeugte die Jury, und die Kinder erhielten im Rahmen eines großen Erlebnistages im Zoo Hannover ihren wohlverdienten Preis. Moderiert von Schauspielerin Annika Preil –
bekannt aus der Serie „Anna und die wilden Tiere“ – erfuhren die über 350 eingeladenen Schülerinnen und Schüler, welche kreativen Ideen die Teilnehmenden zum Schutz der Schlüsselarten entwickelt
hatten. „Wir haben uns sehr über den 1. Preis und die Wertschätzung unserer Arbeit gefreut. Ich denke, dass wir auch 2025 wieder teilnehmen werden“, so Preusse.
Beim ZAP! 2025 dreht sich alles um Ökosysteme vor der Haustür und weltweit. Das intensive Kennenlernen eines ausgewählten Ökosystems und die anschließende Erarbeitung sowie Umsetzung eigener
Schutzmaßnahmen ist die Aufgabe für das kommende Schuljahr.
Meinersen Dezember 2023
Manchmal ist es der Zufall, welcher faszinierende Naturbeobachtungen ermöglicht. So war es auch bei der Entdeckung eines sehr großen Wespennestes an unserem Schulstandort in Meinersen.
Eigentlich wollten wir nur die Leiter aus der Garage des Hausmeisters holen, um damit unsere Nistkästen auf dem Schulgelände zu reinigen. Dabei entdeckten wir ein sehr großes Wespennest, welches sich direkt über dem Garagentor im Inneren der Garage befand. Trotz der Größe und des recht prominenten Standortes blieb das Nest während der Aktivitätsphase der Tiere von Mai bis Oktober/November offenbar völlig unentdeckt. Dies ist ein guter Beleg dafür, dass ein Großteil von Wespennestern nicht entfernt werden muss. In den allermeisten Fällen ist eine friedliche Koexistenz von Menschen und schwarz-gelbem Flugtier möglich.
Wir wären nicht (Avi-)Faunisten, würden wir diese Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen. Also haben wir das Nest Anfang Dezember vorsichtig von der Garagenwand gelöst. Dies ist problemlos möglich, da Wespenvölker nur für einen Sommer existieren und je nach Art im Spätsommer oder Herbst absterben. Die Nester sind dann verlassen und werden im Folgejahr nicht erneut genutzt.
Das abgeschnittene Nest haben wir in den Bioraum gebracht und dort mit Messern, Scheren und Pinzetten vorsichtig aufpräpariert. Dabei sind wir neben einigen Marienkäfern, welche das alte Nest zur Überwinterung nutzten, auch auf zahlreiche tote Wespen gestoßen.
Diese haben es uns anhand einiger Merkmale am Kopf der Tiere ermöglicht die Wespenart zu bestimmen, welche dieses faszinierende Bauwerk vollbracht hat. Es handelt sich um ein Volk der deutschen Wespe. Dies ist, neben der gewöhnlichen Wespe, unsere zweithäufigste Wespenart.
Bei der Präparation haben wir zunächst die mehrschichtige Nesthülle entfernt, welche ausschließlich dazu dient die Temperatur im Nestinneren konstant zu halten. Bei der weiteren Präparation konnten wir sieben Wabenetagen freilegen. In den Waben wachsen die Wespenlarven heran, welche sich später verpuppen und als fertige Flugtiere schlüpfen.
Wirklich tolle Informationen rund um unsere heimischen Wespenarten findet man unter
www.aktion-wespenschutz.de
Meinersen, 26.09.2023
Die im November 2021 angelegte Streuobstwiese an unseren Schulstandort in Meinersen ist eine ausgewiesene Ausgleichsfläche für den neu erstellten Parkplatz am Schulzentrum. Für den langfristigen Erhalt des ökologischen Wertes sind regelmäßige Arbeiten auf der Fläche erforderlich. Die langfristige Pflege ist ein Gemeinschaftsprojekt der benachbarten Schulen und der Jugendförderung der Samtgemeinde Meinersen. Das Ganze findet unter der Leitung von Dipl.-Biol. Florian Preusse vom Sibylla-Merian-Gymnasium und Maria Götze aus dem Fachbereich Bildung, Jugend und Soziales der Samtgemeinde Meinersen statt. Gemeinsam werden regelmäßig Arbeitseinsätze in Eigenregie mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt.
Aus diesem Grund hat Herr Preusse ein Pflegekonzept erstellt, welches eine Liste mit benötigten Werkzeugen enthielt. „So viel Engagement muss wertgeschätzt werden“, so Ausschussvorsitzender des Umwelt-, Klima- und Artenschutz-Ausschusses (kurz: UKA) Pesi Daver. Der UKA stellte für die Beschaffung der benötigten Arbeitsgeräte 5.000,00 € zur Verfügung, welche der Fachbereich Planen und Bauen der Samtgemeinde Meinersen anschließend organisierte.
Am 26. September 2023 war es dann soweit, die so dringend benötigten Werkzeuge wurden übergeben. Samtgemeindebürgermeisterin Karin Single, Ausschussvorsitzender des UKA und Fachbereichsleiter Tobias Kluge würdigten die Arbeit der Schülerinnen und Schüler und allen Beteiligten in einer kleinen Ansprache. „Denn nur was man kennt, lernt man zu schätzen und zu schützen.“, führte die Samtgemeindebürgermeisterin an. Die Samtgemeindeverwaltung und der Ausschuss des Umwelt-, Klima- und Artenschutzes wünschen allen fleißigen Helfern und Helferinnen viel Spaß mit der weiteren Pflege der Streuobstwiese.
Unsere AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen die neuen Werkzeuge dankbar in Empfang und sie kamen noch am selben Tag zum Einsatz. Im Vorfeld hatte der Bauhof seinen Balkenmäher angeliefert, der uns die zweite insektenschonende Mahd in diesem Jahr erlaubte. Mit den neuen Heurechen und Heugabeln ließ sich das frische Schnittgut schnell von der Fläche entfernen.
Meinersen, Juni 2023
Mit der im November 2021 aufgebauten Streuobstwiese wurde unsere Schule um einen tollen Lebensraum bereichert. Im Rahmen der Projektwoche 2023 haben wir ein erste Kleinbiotop angelegt und eine Totholzhecke aufgebaut. Dafür wurden Begrenzungspfosten eingebuddelt, Totholz gesammelt und anschließend wild durcheinander aufgeschichtet.
Mittlerweile steht für unsere Naturschutzaktionen der Container neben der Sporthalle zur Verfügung. Hier lagern wir z.B. unsere Arbeitsgeräte. Wer den Container kennt weiß, dass dieser etwas trostlos ausschaute und genau dort konnte „Kunst Naturschutz treffen“. Der Container wurde außen ein wenig (oder eigentlich sehr viel) aufgemotzt. Dafür brauchte es neben ein wenig handwerklichem Geschick auch Kreativität und Lust am Gestalten.
Bei der Projektumsetzung musste der Container zunächst grundiert und anschließend farblich von unseren Schülerinnen und Schülern bemalt werden. Das Ganze erfolgte in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Kunst vertreten durch Frau Meyner, Frau Schwitalla und deren Kunst-eA-Kurs. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.
Dabei bedanken wir uns vor allem auch bei unserem Förderverein, der die Anschaffung der Arbeitsmaterialien ermöglicht hat.