Die Zauneidechse

Foto: Benny Trapp, DGHT
Foto: Benny Trapp, DGHT

Name und lateinischer Name

Zauneidechse (Lacerta agilis)

 

Systematik

Wirbeltiere, Reptilien

 

Alter

4-10 Jahre

 

Ernährung

räuberisch, Insekten, Spinnen

 

Besonderheiten

sehr ortstreu


Kennzeichen und Lebensweise

Zauneidechsen zählen zur Gattung der Smaragdeidechsen. Charakteristisch für die variabel gezeichneten Reptilien, die in Mitteleuropa meist 18 bis 20 Zentimeter Gesamtlänge erreichen, ist neben den prächtig grünen Flanken der Männchen eine braune Rückenfärbung mit dunklen Flecken und drei oft nur angedeuteten weißen Linien. Es gibt auch Farbvarianten wie Schwärzlinge, rotrückige und fast zeichnungslose Tiere.

Zauneidechsen ernähren sich räuberisch, vor allem von Insekten und Spinnen. Heuschrecken und Raupen fressen sie besonders gerne. Umgekehrt werden Zauneidechsen von Vögeln, aber auch von Schlagen sowie von Säugetieren – von Mäusen bis zu Wildschweinen – gefressen.

Zauneidechsen sind in der Regel sehr ortstreu. Experten gehen davon aus, dass sich die Mehrzahl der Zauneidechsen lebenslang nicht weiter als 30 m von ihrem Schlupfort entfernt.

Lebensraum

Ihr Name verrät es, einst war die Zauneidechse fast allgegenwärtig und entlang von Säumen, Hecken und selbst auf Zäunen regelmäßig zu sehen. Noch immer ist sie recht anspruchslos; etwas lockerer und gut zu grabender Boden für die Eiablage, eine nicht völlig geschlossene Krautschicht, Sonnen-plätze wie ein Baumstumpf oder etwas Gestrüpp und ein paar Sträucher oder Bäume als Deckung und Überhitzungsschutz genügen ihr zum Leben. Doch selbst so bescheidene Ansprüche sind heute oftmals „zu viel verlangt“: mit dem Verschwinden von Säumen an Waldrändern und unbefestigten Wegen, von Waldlichtungen und Heckenland-schaften, Ackerrainen und ähnlichem verschwand auch die Zauneidechse aus vielen Gegenden.
Quelle:
I. Blanke; Reptilien brauchen Freunde

Schutz

Nicht nur die Art selbst ist streng geschützt. Da die Zauneidechse im Anhang der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union aufgelistet wird, ist es zudem verboten, ihre Lebensräume zu beschädigen oder zu zerstören. Dennoch sind Zauneidechsen bei großen Bauvor-haben oft die Leidtragenden und geraten durch teure Abfang- und Umsiedlungs-aktionen in den Blick einer kritischen Öffentlichkeit. Anstatt solcher, nur selten erfolgversprechender Maßnahmen sind die Eingriffsvermei-dung sowie Sicherung, Vergrößerung und Vernetzung vorhandener Lebensräume die bessere Lösung.

Aus diesem Grund haben wir auf unserem Schulgelände einen großen Lesesteinhaufen und eine ca. 40 m Totholzhecke aufgebaut. Beides wird mittlerweile dankend angenommen.


Foto: Andreas Meyer, DGHT
Foto: Andreas Meyer, DGHT

Weiterführende Informationen

Infobroschüre zum Reptil des Jahres 2020 der DGHT

Download
Zauneidechsen_Broschüre_Web.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.2 MB

Infobroschüre zu Fördermaßnahmen der Albert Koechlin Stiftung

Download
zauneidechse_a4_20180326.pdf
Adobe Acrobat Dokument 10.0 MB

Homepage von Ina Blanke - Reptilien brauchen Freunde

https://www.reptilien-brauchen-freunde.de/

 

Projektseite der schweizer Albert Koechlin Stiftung

https://www.zauneidechse.ch/

 

BLANKE, I. (2019): Pflege und Entwicklung von Reptilienhabitaten – Empfehlungen für Niedersachsen. – Inform.d. Naturschutz Niedersachs 38 (1) (1/19): 1-80

zu beziehen hier