Kreuzkröte (Epidalea calamitaa)

Allgemeines

 

Weit zu hören: In der Laichzeit von April bis Mai sind die Kreuzkröten-Rufe manchmal über zwei Kilometer weit zu hören.Ebenso wie die Wechselkröte ist die Kreuzkröte eine Pionierart trockenwarmer Lebensräume in Gebieten mit lockeren und sandigen Böden. Mit ihren kurzen Hinterbeinen hüpft die Kreuzkröte nicht, sondern läuft mausähnlich.

 

Größe und Aussehen

 

Die Kreuzkröte ist gut an ihren hell-gelben Längsstreifen auf dem braunen, grauen oder auch olivfarbenen Rücken mit variabler Musterung zu erkennen. Ihre Bauchseite ist weiß bis gräulich. Vor allem bei juvenilen Kröten (Kröten in der Entwicklungsphase) können einzelne Warzen und die Parotiden (Ohrdrüsen) rötlich gefärbt sein. Die Iris der Kreuzkröte ist gelb-grün gefärbt. Die Tiere bewegen sich meist laufend fort, da sie sehr kurze Hinterbeine besitzen. Bei den kleiner bleibenden Männlichen Kröten gehen die Fersen bis zu den Augen, bei den Weibchen hingegen nur bis zu den Achseln. Außerdem besitzen die Männchen stark ausgeprägte Schallblasen.

 

Lebensraum

Wegen des Verlustes der Primärlebensräumen (natürlich entstandene Lebensräume) kommt die Kreuzköte vor fast nur noch in Sekundärhabitaten (durch menschliche Aktivität entstandene Biotope) vor. Eigentlich besiedelte die Art sandige Fluss- und Bachauen. Da aber die Fließgewässer im Laufe der Zeit zu stark von den Menschen verändert worden sind, können keine für die Kreuzkröte geeigneten Strukturen entstehe. Primärhabitate, die der Art geblieben sind, sind meist Sanddünen des Küsten- aber auch Binnenlandes in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern oder aber Heidegebiete in Nord- und Ostdeutschland. Sekundärhabitate sind zum Beispiel Sand- und Kiesgruben (in diesen müssen aber immer wieder kleine Gewässer entstehen) oder Truppenübungsplätze.

Verbreitung

Die Kreuzkröte kommt im Süden der Iberischen Halbinsel, in Frankreich, der West-Schweiz, Deutschland, den Benelux-Länder, Dänemark, Irland und Schweden, aber auch in Tschechien, Polen und sogar im Baltikum, Weißrussland und in der West-Ukraine vor. Außerdem gibt es einige Restvorkommen in Großbritannien.

 

In Deutschland kommt die Art in allen Bundesländern vor, wobei diese eher weniger in den Alpen oder in höher gelegenden Teilen des Mittelgebirges vor kommt. Aber auch in Gebieten mit starker Waldbedeckung oder ungünstiger Bodenbeschaffung ist die Kreuzkröte etwas weniger verbreitet. Oft lebt diese in Dünengebieten an der Küste, aber auch in Heidegebieten und Sandgruben oder ähnlichem kommt diese Art vor.

Fressfeinde

Larven:

Wasserinsekten wie Libellenlarven Wasserkäfer und deren Larven.

 

Erwachsene Tiere:

- Marder

- Waschbär

- Schlangen (Ringelnatter, Kreuzotter)

- einige Rabenvogel- und Greifvogelarten


Gefährdung

Neben dem zunehmenden Fehlen geeigneter Laichgewässer, trägt die Rekultivierung von Brach- und Ödlandflächen zum Verschwinden dieser faszinierenden Krötenart bei.

Schutz

Die Kreuzkröte ist europaweit nach der FFH-Richtlinie geschützt und „streng geschützt“ gemäß Bundesnaturschutzgesetz. Streng geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Zudem ist es verboten, sie durch Aufsuchen ihrer Lebensräume zu beunruhigen.

 

Aufgrund eines Arealanteils von 10-30 % am Weltareal der Art und der zentralen Lage des Areals ist Deutschland in hohem Maße für den globalen Erhalt der Kreuzkröte verantwortlich.